Vogelhäuser der Weltgeschichte
Nun gut – vielleicht ist diese Überschrift etwas übertrieben. Aber ein wenig stimmt sie doch. Denn so viele Vogelhäuser gibt es nun auch nicht, die sich an berühmten Orten befinden und dort auch noch von berühmten Menschen besucht wurden.
Dieser Felsenburg befindet sich in Nordfrankreich in der Bretagne. Das Meer, das man im Hintergrund sieht, ist der Ärmelkanal, gegenüber liegt Großbritannien.
Zwei Vogelhäuser stehen in dem kleinen Burggarten – und damit auf einem Fleckchen Erde, das auch schon Kirk Douglas und Tony Curtis betreten haben. Denn auf Fort la Latte wurde ein guter Teil des Abenteuerfilmes „Die Wikinger“ gedreht, der 1958 in die Kinos kam. Douglas und Curtis spielen in dem Film, der seinerzeit 5 Millionen US-Dollar gekostet hat, die verfeindeten Halbbrüder Einar und Erik. Der im Mittelalter spielende Film basiert auf dem Roman „The Viking“ von Edison Marshall, Regie führte Richard Fleischer.
Wie so oft im Film geht es um Liebe, die beiden Halbbrüder Einar und Erik konkurrieren um die Prinzessin Morgana, gespielt von Janet Leigh. Im realen Leben hatte Tony Curtis Janet Leigh in der Zeit übrigens schon längst erobert. Die zwei waren von 1951 bis 1963 verheiratet.
Ob das Staraufgebot von „Die Wikinger“ damals schon die Vogelhäuser gesehen hat, erscheint allerdings sehr unwahrscheinlich. Die beiden kleinen Futterhäuschen sehen nicht so aus, als seien sie schon über 50 Jahre alt…
Damit man sich vorstellen kann, wo die Vogelhäuser im Innenbereich des Fort la Latte stehen, hier ein kleiner Ausschnitt des Burggartens. Die grünen Kugeln rechts und links neben dem Vogelhaus sind übrigens Artischocken. Rechts daneben sieht man eine alte Schießscharte. Und die rote Kugel links oben ist ganz einfach eine Boje im Meer.
Wenn man dann den Kopf nach links wendet, folgen ca. 20 Meter mit einem wilden, bunten Garten. Am Ende dieser 20 Meter steht dann das zweite Vogelhaus. Es ist das selbe Modell, es stehen in dem Garten sozusagen Zwillingsvogelhäuser.
Am 5. Juli 2012 hat Fürst Albert II. von Monaco das Fort la Latte besucht. Dabei standen allerdings die zwei Vogelhäuser vermutlich nicht im Mittelpunkt des Interesses… Vielmehr hat das Oberhaupt der Familie Grimaldi dort eine Ausstellung eröffnet. Zur Erinnerung an diesen Besuch – und vielleicht auch, um die touristische Attraktivität des Fort la Latte weiter zu steigern – wurde im Innenhof diese Messingtafel angebracht:
Und zum Abschluss noch ein Blick von oben auf die Felsenburg. Hinten in der Bildmitte erkennt man auch den Garten, in dem die zwei Vogelhäuser stehen (so zumindest im Juni 2014). Der rote Pfeil kennzeichnet desnStandort des Vogelhauses Nr. 2, während Vogelhaus Nr. 1 rechts vorne in der Ecke des Gartens steht.
Aber auch sonst hat das Fort dem Besucher einiges zu bieten, wie der Blick von oben erkennen lässt. Die gesamte Burganlage ist (fast) vollständig zugänglich. Wer sie besucht, sollte zudem keinesfalls versäumen, Cap Fréhel anzuschauen, das nur 4 km entfernt in Richtung Südosten liegt.
Cap Fréhel ist gerade auch für Ornithologen und alle anderen Vogelinteressierten ein lohnendes Ziel. Es ist als Vogelschutzgebiet ausgezeichnet. Verschiedene Vögel, vor allem natürlich Wasservögel, leben und brüten in dem felsigen Gebiet und der Steilküste. Fernglas und/oder Kamera auf keinen Fall vergessen!